Am 28. September 2025 trafen sich angehende und ausgebildete Demokratietrainer und Demokratietrainerinnen, sowie Interessierte aus den Mitgliedsverbänden von Team Sport Bayern zum Netzwerktreffen in der historischen Kaiserburg in Nürnberg. Die altehrwürdige Burg bot mit ihrem herbstlich-kühlen Ambiente fernab vom Alltag, aber ganz nah an den Themen, die den organisierten Sport bewegen, den idealen Rahmen für Austausch, Reflexion und neue Impulse.
Beim gegenseitigen Kennenlernen sorgten Koordinationsübungen für Bewegung, Lachen und Teamgeist und forderten nicht nur Geschick, sondern auch gutes Timing.
Anschließend führte Referentin Ulrike Bracht die Teilnehmenden durch den Workshop „Stärkenfinder“. Im Zentrum stand die Frage: Was kann ich gut – und wie nutze ich das für meinen Verein oder Verband? Auf Grundlage des bekannten Gallup-Selbsttests identifizierten die Teilnehmenden ihre persönlichen Stärken, tauschten sich über Motivationsmuster aus (Leistung, Anschluss, Macht) und entwickelten Ideen, wie sie ihre Ressourcen noch gezielter im Ehrenamt einsetzen können. In Gruppenarbeit wurde reflektiert, wie sich Stärken im Alltag bewusst trainieren lassen und welche Kraft darin liegt, sie gezielt für das gemeinsame Vereinsziel zu nutzen.
Nach der Mittagspause stellte Stefanie Jeszberger, Vizepräsidentin des Bayerischen Billardverbands, ihr Projekt zur interkulturellen Kompetenz im Billardsport vor. In ihrem ausgearbeiteten Stundenplan geht es darum, Vereine interkulturell zu öffnen, Vielfalt zu fördern und konkrete Impulse für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander im Sport zu setzen.
(Hier findest du den > detaillierten Bericht <)
Ein weiterer Impuls kam von Astrid Niedermeier, die die neue Stelle „Werte im Sport“ vorstellte. Der Bayerische Baseball- und Softballverband initiierte eine komplett neue Position im Verband, um Astrid als Demokratietrainerin einsetzen zu können. Die Einrichtung dieser unabhängigen Instanz ist ein starkes Signal für Prävention, Sensibilisierung und Schutz im organisierten Sport. Ziel ist es, eine Anlaufstelle zu schaffen, die neutral berät, vermittelt und strukturelle Veränderungen anstößt.
(Hier findest du den > detaillierten Bericht <)
Susanne Landeck (Bayerische Amateur Kickbox Union, Prävention sexualisierter Gewalt) und Rosi Kammermeier (Beauftragte gegen Antisemitismus) berichteten eindrucksvoll vom BAKU-Sommercamp und der Aktion „Gemeinsam gegen Antisemitismus“. Ein besonderes Highlight: Der Besuch von Botschafterin Uschi Glas und ihrem Ehemann Dieter Hermann. In offenen und sehr persönlichen Gesprächen teilten beide ihre Erfahrungen, machten Mut und gaben klare Impulse für ein respektvolles Miteinander. Ihre Botschaft war unmissverständlich: Es liegt an uns allen, entschieden gegen Antisemitismus einzutreten.
Julian Hörndlein vom Bayerischen Tischtennisverband schilderte seine Erfahrungen als Demokratietrainer, sowohl auf Verbandsebene als auch in seinem Heimatverein SpVgg Heroldsbach/Thurn. Innerhalb von zwei Jahren entwickelte er dort ein umfassendes Schutzkonzept, beriet in konkreten Fällen und stärkte nachhaltig die Strukturen für Prävention und Intervention. Seine Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie Demokratieförderung auch in kleinen Vereinen konkret gelebt werden kann.
Zum Abschluss stellten Eva Straub und Valentina Weigt das neue Projekt „Sport schafft Werte“ im Förderzeitraum 2025 bis 2029 vor. Sie gaben einen Ausblick auf geplante Schwerpunkte, neue Angebotsformate und die weiterentwickelte Rolle der Demokratietrainerinnen und -trainer in Bayern.
Mit Haltung, Austausch und Tatkraft Gemeinsam stark
Das Netzwerktreffen hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig die Arbeit der Demokratietrainerinnen und -trainer vor Ort ist und wie viel Kraft in persönlichem Austausch, kollegialer Beratung und gegenseitiger Unterstützung steckt.
Neben konkreten Erfahrungen wurden neue Themen gesammelt und Motivation getankt.
Danke an alle, die dabei waren!