Der Kongress für Profis im Breitensport fand am 1. Dezember im Rahmen der diesjährigen ISPO erstmals in München statt.
Rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die erste Ausgabe von Sportplatzwelt meets ISPO genutzt, um in spannenden Vorträgen und Talks zu aktuellen Themen des organisierten Breitensports wichtiges Theorie- und Praxiswissen zu erlangen und sich mit Kolleginnen und Kollegen aus Sportverwaltung, Vereinen und Verbänden über aktuelle Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze auszutauschen.
Bei Sportplatzwelt meets ISPO war das Projekt „Sport schafft Werte“ erstmals mit inhaltlichem Input vertreten: Unsere Referentin Ulrike Bracht gab den Teilnehmenden einen kompakten, praxisnahen Einblick in das Thema Demokratiebildung im Sportverein und zeigte, warum demokratische Kompetenzen gerade im Vereinsalltag eine so zentrale Rolle spielen.
Sportvereine sind tägliche Begegnungsräume: im Training, bei Spielen, in Gremien oder zwischen den Generationen. Entscheidungen werden getroffen, Konflikte gelöst, Verantwortung übernommen. Oft sind diese unscheinbar, aber voller demokratischer Lernchancen. Ulrike machte deutlich, wie solche Momente aussehen können, etwa wenn eine Jugendmannschaft spontan abstimmt, wie Teams eingeteilt werden. Ein kurzer Augenblick, der aber Mitbestimmung, Fairness und Respekt vermittelt.
Der zentrale Punkt ihres Vortrags:
Demokratiebildung im Sport ist nicht politische Bildung.
Während politische Bildung Parteien, Geschichte oder Institutionen behandelt, geht es im Sport um soziale Prozesse:
- Wie gehen wir miteinander um?
- Wie treffen wir faire Entscheidungen?
- Wie lösen wir Konflikte?
- Wie übernehmen wir Verantwortung füreinander?
Genau darin liegt die besondere Stärke von Sportvereinen. Sie ermöglichen alltägliche Demokratieerfahrungen, unabhängig von parteipolitischen Themen und völlig vereinbar mit der politischen Neutralität des gemeinnützigen Sports. Im Gegenteil: Wer Fairness, Respekt, Partizipation und Vielfalt stärkt, festigt die soziale Aufgabe des Sports und stärkt gleichzeitig die eigene Vereinsstruktur.
Ulrike betonte zudem, welche Chancen darin stecken:
Demokratiebildung macht Talente sichtbar, fördert Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten, bindet Jugendliche ein und motiviert sie, Verantwortung zu übernehmen. Es entsteht Selbstwirksamkeit: „Meine Stimme zählt – ich kann etwas verändern.“
Zum Abschluss stellte sie vor, wie „Sport schafft Werte“ genau hier ansetzt:
Das Projekt unterstützt Vereine dabei, diese demokratischen Lernmomente zu erkennen, sichtbar zu machen und strukturell zu verankern. Mit Workshops, Materialien und Beratung hilft es, Beteiligung zu fördern, Werte zu stärken und den Verein als sicheren, offenen und demokratischen Ort zu positionieren.
Der Auftritt auf der ISPO zeigte eindrucksvoll:
Sportvereine bewegen nicht nur Körper, sondern auch Haltung.
Demokratie wächst im Alltag und „Sport schafft Werte“ gibt dem organisierten Sport genau die Werkzeuge, um diese Stärke bewusst zu nutzen und in die Zukunft zu tragen.
Text & Bilder (Logo & Bild, das Ulrike Bracht zeigt): Sportwelt
Text: TEAM Sport-Bayern e.V.
Mehr Infos findest du hier: Rückblick: Sportplatzwelt meets ISPO — Sportplatzwelt