Am 17. Okto­ber 2023 fand in Nürn­berg ein beson­de­rer Work­shop im Rah­men des Bun­des­pro­gramms „Zusam­men­halt durch Teil­ha­be“ (ZdT) des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums des Innern und für Hei­mat (BMI) statt. Das The­ma der Baye­ri­schen ZdT Pro­jek­te: „Inno­va­ti­ve Betei­li­gungs­for­ma­te & ‑metho­den in Verbänden“.

Die Work­shop-Teil­neh­men­den bil­den dabei ein brei­tes Spek­trum der Ver­eins- und Ver­bands­ar­beit ab. Sie kamen von den Natur­freun­den Bay­ern, der DLRG-Jugend Bay­ern, der THW Jugend Bay­ern sowie aus dem Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Bay­ern und füh­ren dort jeweils erfolg­reich eige­ne Pro­jek­te des Bun­des­pro­gramms „Zusam­men­halt durch Teil­ha­be“ durch.

Dr. Anna Gre­be setz­te mit ihrem Vor­trag zum The­ma „Betei­li­gung / Dis­kur­se / Per­spek­ti­ven“ den Rah­men für einen inten­si­ven fach­li­chen und per­sön­li­chen Aus­tausch. Da ging es bei­spiels­wei­se dar­um, den Wert und die Bedeu­tung von Betei­li­gung zu hin­ter­fra­gen. Steckt dahin­ter „nur“ ein Trend oder gar eine blo­ße Pathos­for­mel? Oder ist Teil­ha­be nicht viel mehr? Und was hat dies mit Selbst­be­stim­mung zu tun, aus der her­aus sich der Mensch als Sub­jekt und nicht nur als fremd­be­stimm­tes Objekt wahrnimmt?

Dar­aus ent­wi­ckel­te sich ein inten­si­ves Nach­den­ken über den Weg von Teil­nah­me zur Teil­ha­be. Damit ein­her geht das Tei­len, das von ande­ren die Bereit­schaft ver­langt, auch etwas abzu­ge­ben. Weil damit oft­mals schon Kon­flik­te vor­ge­zeich­net sind, müs­sen Rech­te for­mu­liert sein, die die­sen Pro­zess regu­lie­ren. So ist Teil­ha­be aus gutem Grund ein Men­schen­recht – das aller­dings auch durch­ge­setzt und gelebt wer­den muss.

Beson­ders span­nend ist dabei die Fra­ge, wie im sozia­len Kon­text aus Teil­nah­me („Dabei­sein ist alles“) eine Selbst­wirk­sam­keits­er­fah­rung wird, die einer Per­son dann auch die Über­zeu­gung gibt, schwie­ri­ge Situa­tio­nen und Her­aus­for­de­run­gen aus eige­ner Kraft erfolg­reich bewäl­ti­gen zu können.

Dazu reflek­tier­ten die Work­shop-Teil­neh­men­de unter­schied­lichs­te Aspek­te der Betei­li­gung – vom Zuhö­ren, Fra­gen stel­len bis zu mög­li­chen Per­spek­tiv­wech­seln. Auch die dazu Qua­li­täts­stan­dards wur­den unter die Lupe genom­men. Zum Bei­spiel die gesell­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen, die Not­wen­dig­keit von Trans­pa­renz bis hin zu Aspek­ten der Inklu­si­on und einer struk­tu­rier­ten Eva­lua­ti­on der Maßnahmen.

All die­se Refle­xio­nen konn­ten im Work­shop-Ver­lauf mit ganz kon­kre­ten All­tags­her­aus­for­de­run­gen der Teil­neh­men­den ver­bun­den wer­den. Wie kön­nen bei­spiels­wei­se Orts­grup­pen für Teil­ha­be­pro­jek­te sen­si­bi­li­siert wer­den? Oder: Wel­che Mög­lich­kei­ten zur Betei­li­gung gibt es in einem Sport­ver­ein mit mehr als 2.000 Mitgliedern?

Das Fazit des „Zusam­men­halt durch Teilhabe“-Workshops: „Wir neh­men sehr viel mit aus einem über­aus span­nen­den Tag mit vie­len über­ra­schen­den Ideen und Anre­gun­gen – und mit viel Zusam­men­halt enga­gier­ter Persönlichkeiten.“