UNSERE AUSBILDUNGSMODULE
Die Ausbildung folgt einer modularen Struktur, bei der die Module jeweils aufeinander aufbauen. Die Inhalte orientieren sich dabei an gesellschaftlich relavanten Themen und sind mit den in Bayern und vom Bund geförderten Projekten zur Stärkung demokratischer Werte abgestimmt.
Gewaltprävention
Im Mittelpunkt des Moduls Gewaltprävention stehen unterschiedliche Ausprägungen von Gewalt, die Ursachen und Entstehungen von Gewalt, geeignete Interventionsmöglichkeiten und Netzwerke.
Einen besonderen Schwerpunkt bilden Zivilcourage und sexualisierte/interpersonelle Gewalt. Zur Handlungssicherheit und praktischen Umsetzung werden dabei auch Schutzkonzepte und Risikoanalyse in Verbänden und Vereinen beleuchtet.
Alle Inhalte werden zielgruppen- und lösungsorientiert, interaktiv und mit erfahrungsorientierten Lernmethoden vermittelt.
Es geht dabei immer darum, dass die Teilnehmer/innen die erlernten Methoden in ihrer Trainer/innen- bzw. Berater/innentätigkeit unmittelbar umsetzen können.
Konfliktmanagement
Überall, wo Menschen aufeinandertreffen oder zusammenarbeiten, kommt es auch zu Konflikten. Diese können hemmend, verletzend, zerstörend sein – oder aber Entwicklung fördern.
Was heißt Konflikte “managen”? Ist jede Meinungsverschiedenheit gleich ein Konflikt? Wann soll ich als Verantwortliche/r aktiv werden? Und wie? Welche Risiken lauern in ungelösten Konflikten und was kann ich vorbeugend tun, um Eskalationen zu vermeiden?
Sehr praxisorientiert entwickeln wir in diesem Modul eine konstruktive Haltung für Konfliktsituationen und erarbeiten praxistaugliche Lösungsstrategien. Es wird dabei vorausgesetzt, dass die Bereitschaft, die eigene Haltung zu reflektieren, vorhanden ist.
Extremismus und Diskriminierung in Sport und Verein
In diesem Modul werden unterschiedliche Aspekte und Wirkungsweisen des aktuellen Extremismus und Populismus (vor allem Rechts- und Linksextremismus sowie Islamismus) beleuchtet und behandelt.
Die Teilnehmer/innen werden unter anderem die unterschiedlichen Symbole, Codes und Kleidung dieser Gruppierungen kennenlernen, um die Zugehörigkeiten zu den Gruppen zu erkennen und einzuordnen. Verschiedene pädagogische Interventions- und Präventionsmethoden werden anhand von aktuellen Beispielen präsentiert und aktiv in unterschiedlichen Übungsformen ausgeführt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Moduls wird die Betrachtung der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ sein. Darunter fallen Antisemitismus, Homophobie, Islamophobie, Sexismus, Rassismus und noch einige weitere Diskriminierungsarten.
Hauptaugenmerk in diesem Modul liegt auf den extremistischen und diskriminierenden Unterschiede im Leistungs- und Breitensport sowie im bezahlten Sport und im Freizeitsport.
Good Governance — Demokratische Arbeit im Sport
„Governance“ kommt ursprünglich aus der Politik und Organisationslehre und beschreibt das Regel- und Koordinationssystem des Staates, einer Gemeinde, einer Verwaltung oder einer anderen Organisation.
Dabei geht es nicht nur um den Entscheidungsfindungsprozess selbst, sondern auch darum, wie getroffene Entscheidungen umgesetzt – oder auch nicht umgesetzt werden.
„Good Governance“ bedeutet in demokratischen Verbänden und Vereinen zum einen effiziente und transparente Führung der Organisation sowie klarer Compliance-Richtlinien, also der Einführung und verbindliche Einhaltung demokratischer Regeln und geltender Gesetze in Wort und Tat.
In diesem Modul gibt es nur wenig Vorträge!
Es geht uns vielmehr darum, gemeinsam Folgendes zu eruieren:
- WAS sollte in der Compliance des eigenen Sportverbandes stehen?
- WER sollte über den Inhalt der Compliance entscheiden?
- WIE sollte die Compliance implementiert werden?
Das Moderationsteam wird Compliance-Ideen und spielerisch-sportliche Aktivitäten mitbringen, anhand derer wir die Fragestellungen ansprechen und reflektieren können. Ziel ist es, den Teilnehmenden Inspirationen für die eigenen Visionen und deren Arbeit vor Ort zu vermitteln.
Die Art der Moderation entspricht Betzavta-Methode des Adam-Instituts für Frieden und Demokratie in Isreal.
Der Name Betzavta (hebräisch für Miteinander) des in den 1980er-Jahren entwickelten und weltweit vielfach bewährten Ansatzes steht dabei für ein wirksames Konzept zur Erarbeitung kooperativer Lösungen.
Grundlagen der Beratungsarbeit im Sport
In diesem Modul werden die konkreten Beratungssituationen beleuchtet, die die Teilnehmer/innen aus ihrem Alltag mitbringen. So wird schnell und einfach sichtbar, dass jede Beratung oder jede Prozessbegleitung auf der individuellen Haltung jedes Einzelnen aufbaut.
Gemeinsam tragen wir in diesem Ausbildungsmodul dazu bei, dass eben diese Haltung möglichst konkrete Gestalt annimmt.
Die Berater/innen können aufgrund dieser Haltung an den Schlüsselstellen des Beratungsprozesses (Auftragsklärung, Beratungsgespräche, Abschluss) zielgerichtete Fragestellungen und Aussagen erarbeiten – seien sie nun bestärkend oder konfrontierend – und diese so formulieren, dass die entsprechende Intervention im Dienste des ratsuchenden Individuums oder Systems steht.
Wir schauen dazu auch besonders auf die angemessene Dokumentation der Beratungsprozesse, um diese jeweils praxisnah nachvollziehbar zu machen.
Und nicht zuletzt werden wir die Grenzen im Beratungsprozess betrachten und erarbeiten, wie diese sinnvoll und konstruktiv in den Beratungsprozess integriert werden können.
Interkulturelle Kompetenz
Im ersten Schritt werden die Grundlagen verdeutlicht: Was sind überhaupt interkulturelle Kompetenzen? Und warum sind diese für unsere Verbands- und Vereinsarbeit wichtig?
Im weiteren Verlauf des Moduls werden folgende Themen bearbeitet:
- Integration vs. Inklusion: Definition, Unterschiede
- Kulturmodelle und Kulturebenen am Beispiel der Kulturbrille
und Kulturzwiebel - Kulturelle Herausforderungen (Kulturschock) / Stolpersteine im Kontext internationaler Kommunikation an Hand eines Rollenspiels
- Diversity Management
- Wahrnehmung, Stereotypisierung und Vorurteile
(Pfirsich-Kokosnuss-Modell) - Kulturmerkmale
- Entwicklung einer individuellen Orientierungshilfe für Situationen
im Verband und Verein
Medienkompetenz
Die Teilnehmer/innen erarbeiten beispielhaft, über welche Kanäle heute Informationen gefunden und konsumiert werden. Sie erwerben dabei die Fähigkeit, unterschiedliche Quellen zu bewerten und erfahren, wie Suchalgorithmen und Suchmaschinen die Informationsbereitstellung beeinflussen und steuern.
Im Mittelpunkt steht dabei immer öfter die Frage: Ist das wahr oder ist das Fake? Die Teilnehmenden erarbeiten anhand von Praxisbeispielen Merkmale von Fake-News und der Auswirkungen auf die Bewusstseins- und Meinungsbildung.
Zudem geht es in diesem Ausbildungsmodul um den Umgang mit personenbezogenen Daten. Die Teilnehmenden bekommen dazu Werkzeuge zur Analyse unterschiedlicher Tools an die Hand und untersuche deren Wirkung im Umgang mit personenbezogenen Daten.